Retten, Löschen, Bergen und Schützen sind die traditionellen Aufgaben der Feuerwehr. Dazu gehört auch die Abwehr von ABC-Gefahren, also solchen Gefahren, die von atomaren (radioaktiven), biologischen oder chemischen Stoffen ausgehen.

Der jüngste Übungsabend des Löschzugs Leer am vergangenen Montag stand ganz im Zeichen der sogenannten A-Einsätze. Das sind Einsätze der Feuerwehr zur Abwehr atomarer Gefahren. Solche Szenarien sind in der Praxis zwar äußerst selten, erfordern jedoch von den Einsatzkräften ein hohes Maß an Fachwissen und Sicherheit im Umgang mit potenziell radioaktiven Stoffen, Schutzausrüstung und Messgeräten. Zuletzt war vor fünf Jahren an einer Landstraße zwischen Horstmar und Laer eine Plastiktüte mit radioaktiven Stoffen gefunden worden; auch damals war die Feuerwehr im Einsatz.

Vorbereitet und geleitet wurde der Übungsabend von Frank Wenking, der hauptberuflich am Institut der Feuerwehr des Landes Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) in Münster im Bereich der ABC-Gefahrenabwehr tätig ist, sowie von Simon König, der als Physiker fachliche Einblicke in Atombau, Strahlung, Messverfahren und Schutzmaßnahmen geben konnte.

Im Verlauf des Abends wurde der Ablauf eines möglichen Einsatzes mit atomaren Gefahren simuliert, angefangen bei der Erkundung der Lage, über das Messen und Bewerten der Strahlung bis hin zum Festlegen von Gefahren- und Absperrbereichen. Dabei standen die Menschenrettung und der Schutz der Einsatzkräfte selbst im Vordergrund.


Typischerweise geht die Feuerwehr bei Einsätzen dieser Art nach der GAMS-Regel vor:
  • Gefahr erkennen
  • Absperren
  • Menschenleben retten
  • Spezialkräfte nachfordern
Kurz: Wird eine ABC-Gefahr erkannt, haben die Menschenrettung und der Schutz vor einer Ausbreitung oberste Priorität. Beides kann von der Feuerwehr vor Ort mit eigenen Mitteln durchgeführt werden. Falls darüber hinaus weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, stehen zusätzlich ABC-Spezialeinheiten der Feuerwehr unter anderem in Borghorst, Ochtrup, Altenberge und Schöppingen bereit, die jederzeit hinzugezogen werden können.

Besonderes Augenmerk lag auf dem korrekten Umgang mit Messgeräten. Durch die fachkundige Anleitung der beiden Ausbilder konnten die Feuerwehrfrauen und -männer ihr Wissen aus der Grundausbildung auffrischen, anwenden und vertiefen.
Im Notfall
✆ 112

Letzter Einsatz

Gasaustritt
vor 8 Tagen, 5 Std., 5 Min.

Horstmar, Stadtstiege

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