Die Premiere war ein voller Erfolg: Seit Jahrzehnten schon bilden die Löschzüge Horstmar und Leer gemeinsam die Feuerwehr Horstmar, die in beiden Ortsteilen rund um die Uhr bei Bränden und Unglücksfällen Hilfe leistet. Die meisten Einsätze werden zusammen bewältigt. Geübt haben die beiden Löschzüge bislang jedoch hauptsächlich unter sich, nur einmal jährlich trafen sie sich zur gemeinsamen "Abschlussübung" im Herbst.

Am vergangenen Montag wurde nun erstmals eine zweite gemeinsame Jahresübung absolviert, bei der die Feuerwehrleute der Löschzüge Leer und Horstmar Hand in Hand die Abläufe im Einsatzgeschehen ausprobieren und aufeinander abstimmen konnte. Dabei bewiesen die ehrenamtlichen Brandschützer ihr ganzes Können und absolvierten die Herausforderungen mit vollem Erfolg.

Sebastian Robers und Markus Terkuhlen, die Löschzugführer der beiden Löschzüge, hatten das Übungsszenario im Vorfeld sorgfältig ausgearbeitet. Angenommen wurde zunächst ein Brand in einem Gewerbebetrieb im Gewerbegebiet Horstmar. Wie im echten Einsatz rückten die Kräfte beider Löschzüge mit ihren Einsatzfahrzeugen von den jeweiligen Gerätehäusern aus, sodass das erste Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug des Löschzugs Horstmar zuerst eintraf. Bei der Erkundung der Einsatzstelle durch den Gruppenführer stellte sich heraus, dass mehrere Personen in einer Lagerhalle für Holz vermisst wurden.

Gemeinsam mit den nachrückenden Einheiten wurde sofort eine Menschenrettung unter Atemschutz eingeleitet, während außerhalb der Halle die Löschmaßnahmen und eine Wasserversorgung vorbereitet wurden.

Schnell meldete einer der Trupps, die sich im Innern der Halle befanden, dass eine gefundene Person unter einem Gabelstapler eingeklemmt sei. Daraufhin wurde ein hydraulischer Spreizer, der normalerweise bei Verkehrsunfällen zur Anwendung kommt, einsatzbereit gemacht und mit in den verrauchten Bereich genommen. So konnte die Person kurzerhand aus ihrer Zwangslage befreit und ins Freie gebracht werden. Weitere Trupps konnten gleichzeitig ihre Suche fortsetzen, sodass letztendlich alle fünf vermissten Personen gerettet werden konnten. Diese wurden den Sanitätern vor Ort des DRK-Ortsvereins Horstmar, die ebenfalls an der Übung teilnahmen, zur Erstversorgung übergeben.

Anschließend konnten sich die Einsatzkräfte auf die Brandbekämpfung des ausgedehnten Objekts konzentrieren und dabei Informationen über die örtliche Wasserversorgung gewinnen, die im Ernstfall von großem Nutzen sein kann. Ein weiterer Schwerpunkt der Übung lag auf der Organisation der Einsatzstelle durch Führungskräfte auf verschiedenen Ebenen sowie der Kommunikation per Sprechfunk untereinander.

Robers und Terkuhlen sowie Einsatzleiter Hendrik Wüller und der Eigentümer des Gewerbebetriebs zeigten sich am Ende der Übung sehr zufrieden mit der Arbeit der Feuerwehrleute und der gewohnt guten Kooperation der Löschzüge bei der gemeinsamen Aufgabenbewältigung.

  

Text: Bienbeck
Bilder: Bienbeck, Feuerwehr Horstmar

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