Am Samstag, den 23. September 2023 absolvierten die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen des Löschzugs Leer ihre alljährliche Abschlussübung auf dem Gehöft Thiemann in der Alst. Bei dieser Übung stellten sie einmal wieder in einem realistischen Einsatzszenario ihr Können unter Beweis und zeigten gleichzeitig, welche Fähigkeiten sie bei den vorherigen Übungen des Jahres erworben und trainiert hatten.

In diesem Jahr standen gleich drei Aspekte auf dem Plan, die die Kameradinnen und Kameraden vor anspruchsvolle Aufgaben stellten: Die Menschenrettung von vermissten Kindern aus einem brennenden Gebäude, die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke sowie die Rettung eines verunfallten Radfahrers aus einer Senke an der RadBahn.
Unterbrandmeister Manuel Rottmann und Oberbrandmeister Leonard Bienbeck hatten die Übung bereits Wochen zuvor geplant. Nachdem im Jahr 2023 einige neue Themen auf dem Übungsplan standen, wollten die beiden Feuerwehrleute ihren Kameraden die Möglichkeit bieten, die dabei neu erworbenen Fähigkeit ebenso zu üben wie altbekannte Techniken zu festigen. So bereiteten sie ein Szenario vor, bei dem das Retten von Menschen aus einem brennenden Gebäude den Schwerpunkt bildete. Im Ernstfall muss hier jeder Handgriff sitzen, damit die Rettung möglichst schnell, aber für die Einsatzkräfte zugleich möglichst sicher erfolgen kann. Unter Atemschutz gingen hier mehrere Trupps in ein vollständig vernebeltes Nebengebäude vor und brachten binnen kürzester Zeit alle vermissten Personen ins Freie.

Um es den geübten Ehrenamtlichen dabei nicht zu einfach zu machen, wurde der nächstgelegene Hydrant zu Übungszwecken mit einem Schild als defekt markiert. Die Feuerwehrleute, die für die Wasserversorgung der Einsatzstelle verantwortlich waren, mussten daher eine Wasserleitung mit einer Länge von mehr als 400 Metern zum Löschwasserbehälter eines nahegelegenen Stallgebäudes aufbauen. In dieser Lage mussten beide Aufgaben parallel bewältigt werden, sodass hier alle zur Verfügung stehenden Kräfte gefordert waren.

Drei Mitglieder des Löschzugs Horstmar unterstützten ihre Kameradinnen und Kameraden aus Leer, indem sie mit dem Einsatzleitwagen (ELW) dem Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Tobias Berkenharn, bei der Organisation der Einsatzstelle und der Kommunikation per Sprechfunk halfen.
Nach rund einer halben Stunde, als die Personen aus dem brennenden Gebäude längst gerettet und hunderte Meter Druckschläuche verlegt worden waren, initiierten die Übungsleiter die Dritte Herausforderung: Von der angrenzenden RadBahn lief eine im Vorhinein instruierte Darstellerin auf die Feuerwehrleute zu und berichtete davon, dass ihr Ehemann soeben – abgelenkt vom Spektakel auf dem Hof – bei voller Fahrt von der RadBahn abgekommen und in eine Senke gefahren sei. Dort liege er nun unter seinem Fahrrad und könne sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien.
Der Einsatzleiter reagierte sofort und schickte verfügbares Personal zur Rettung des Verunfallten. Innerhalb kürzester Zeit konnte auch diese Person aus ihrer Notlage befreit, betreut und dem Rettungsdienst zugeführt werden. Dabei kam auch eine spezielle Krankentrage zum Einsatz, die auf einer Übung im Frühjahr bereits thematisiert worden war.

 
Familie Thiemann, die ihren Hof für die Übung zur Verfügung gestellt hatte, freute sich über die Gelegenheit, Einblick in die Arbeit ihrer Freiwilligen Feuerwehr zu erhalten. Auch die anwesenden Kameraden der Ehrenabteilung und Stadtbrandinspektor Frank Burrichter, Leiter der Feuerwehr Horstmar, waren am Ende einmal mehr von der Einsatzbereitschaft des Löschzugs Leer überzeugt.

Text, Fotos: Bienbeck
Im Notfall
✆ 112

Letzter Einsatz

Öl auf Straße
vor 8 Tagen, 6 Std., 27 Min.

Horstmar, Schöppinger Straße

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