Die europaweite Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst ist 112 ohne Vorwahl. Diese Nummer kann von allen Telefonen aus immer kostenlos angerufen werden, darf nur im Notfall benutzt werden und wird im Telefonnetz bevorzugt und direkt zur zuständigen Leitstelle weitergeleitet. Wer die Leitstelle telefonisch erreichen möchte, ohne dass ein Notruf vorliegt, kann stets die Nummer 05971 9360 wählen.
Wer im Kreis Steinfurt einen Notruf an die 112 tätigt, wird zur Kreisleitstelle Steinfurt in Rheine weitergeleitet. Von dort aus koordinieren Disponenten rund um die Uhr alle Notfalleinsätze und Krankentransporte des im Landkreis. Die Notrufnummer für die Polizei lautet 110. Wer einen nicht-eiligen Krankentransport bestellen möchte, kann die Nummer 19222 wählen.



Ein Notruf sollte unbedingt folgende Informationen enthalten
, damit die richtigen Kräfte möglichst schnell alarmiert werden können:

  1. Wo ist etwas geschehen?
  2. Was ist geschehen?
  3. Wie viele Personen sind betroffen?
  4. Welche Art von Erkrankung/Verletzung/Schaden liegt vor?
  5. Warten auf Rückfragen! und: Wer meldet?

Der Anrufer sollte erst auflegen, wenn die angerufene Leitstelle keine Fragen mehr hat und das Gespräch beendet.


Kreisleitstelle Steinfurt in Rheine

© Kreis SteinfurtAufgrund der Informationen wählt der Disponent bereits während des Gesprächs die benötigten Kräfte aus. Dabei entscheidet der Einsatzleitrechner aufgrund einer Alarm- und Ausrückeordnung, die ständig zwischen den Feuerwehren und der Leitstelle dem Bedarf angepasst wird, abhängig vom Ort des Unglücks und der gemeldeten Lage, welche und wie viele Kräfte alarmiert werden. Bei der Feuerwehr Horstmar etwa wird zwischen Vollalarm, Zugalarm Horstmar, Zugalarm Leer, vier verschiedenen Gruppenalarmen (jeweils bis zu ca. 25 Einsatzkräfte) und der Tagesschleife unterschieden.
Der Anrufer nimmt keinerlei Einfluss darauf, welche Feuerwehr oder Rettungswache konkret alarmiert wird.


Alarmierung

Die Alarmierung erfolgt im Kreis Steinfurt für Freiwillige Feuerwehren und Rettungsdienst grundsätzlich über einen Funkmeldeempfänger, die die Kräfte stets bei sich tragen. Seit dem Wählen der Notrufnummer sollten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 90 Sekunden vergangen sein. Die Alarmierung der Einsatzkräfte selbst erfolgt nur Sekundenbruchteile, nachdem der Disponent die Alarmierung ausgelöst hat. Das Gerät macht durch einen lauten Alarmton und Vibration auf sich aufmerksam und zeigt schon jetzt der Einsatzkraft Informationen über Art und Ort des Einsatzes an. Beispielsweise erscheint auf dem Display "P klemmt, Musterstraße 12, Horstmar", sodass die Einsatzkraft schon jetzt weiß, dass eine Person eingeklemmt ist, und die Einsatzstelle liegt. So kann sie sich am Gerätehaus mit dem nötigen, persönlichen Equipment ausrüsten.


Am Gerätehaus

Detaillierte Informationen zum Einsatzort erhalten die Einheitsführer im Gerätehaus per Alarmfax. Zusätzlichen können sie auf der Anfahrt per Funk die Leitstelle nach weiteren oder aktuellen Informationen zur Lage an der Einsatzstelle befragen. Außerdem werden die Lagemeldungen der ersteintreffenden Einsatzkräfte sofort an die Leitstelle und damit an die nachrückenden Kräfte weitergegeben, sodass diese sich sofort anpassen können und z. B. bei einem Brand mit schlechter Wasserversorgung direkt die nächste Wasserentnahmestelle anfahren können.

Der Ablauf zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort im Video - hier.


Der Brandschutzbedarfplan schreibt übrigens für einen kritischen Alarm am Beispiel eines Wohnungsbrandes vor, dass 8 Minuten nach der Alarmierung 10 Einsatzkräfte vor Ort sein müssen, nach 13 Minuten müssen es 16 Kräfte sein. In Horstmar und Leer wurde dieses Ziel, ausgehend von vorliegenden Daten der vergangenen Jahre, in nahezu 90% der kritischen Einsätze erreicht.


Text: Bienbeck
Fotos: Bienbeck; Kreis Steinfurt
Im Notfall
✆ 112

Letzter Einsatz

Verkehrsunfall
vor 4 Tagen, 13 Std., 17 Min.

Horstmar, Bahnhofstraße

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